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Projekt "Das Frauenzimmer"

Malteser Hilfsdienst e. V., Stadt und Kreis Offenbach

Seit Dezember 2016 engagiert sich der Malteser Hilfsdienst e.V., Stadt und Kreis Offenbach, mit seinem Lotsen-Programm im gesamten Kreis Offenbach für die Integration Geflüchteter in die Gesellschaft. Neben Patenschaften für Familien und einzelne Geflüchtete koordiniert und organisiert er auch Gruppenangebote im Sport-, Freizeit- und Kreativbereich, die den Geflüchteten und der Bevölkerung gleichermaßen offen stehen.

Mit seinem neuen Projekt „Das Frauenzimmer“ verfolgt der Malteser Hilfsdienst das Ziel, geflüchtete Frauen bei ihrem Ankommen in Deutschland zu unterstützen und sie auf dem Integrationsweg zu begleiten. Sie sollen ein selbstbestimmtes und freies Leben in Deutschland führen können. Oft tritt jedoch das Problem auf, dass die Frauen und die Mädchen nicht aktiv in den integrativen Prozessen involviert sind. Sie bleiben in ihren traditionellen und sozialen Strukturen gefangen und bilden Parallelgesellschaften, die dann auch an die nächste Generation weitergegeben werden. Mit dem Projekt „Das Frauenzimmer“ soll den Frauen die Möglichkeit gegeben werden, in einem geschützten Rahmen in den Austausch mit anderen Frauen – auch ohne Migrationshintergrund – zu kommen, ein anderes Rollenverständnis der Frau kennen zu lernen und einen ersten Schritt hin zur gleichberechtigten Teilhabe zu machen.

Geflüchtete Frauen sind sehr motiviert, an der deutschen Gesellschaft zu partizipieren. Es gelingt ihnen jedoch nur in geringem Umfang, denn sie stellen ihre Wünsche zurück, solange die alltäglichen Probleme der Familie nicht geregelt sind. Das Projekt „Das Frauenzimmer“ möchte die geflüchteten Mädchen und Frauen in ihrer individuellen Situation abholen und sie auf dem Weg der Integration in unsere Gesellschaft begleiten. Sie erhalten die Möglichkeit, ihren Selbstwert neu zu definieren, kulturelle Vielfalt zu erleben und Unterschiede als Bereicherung zu erfahren.

Die Malteser werden für dieses Projekt einen Begegnungsraum für Frauen und Mädchen, die sich treffen, zusammen über verschiedene Themen sprechen, voneinander lernen, nach Hilfe suchen, sich entspannen, informieren, nähen oder kochen wollen, zur Verfügung stellen. Ihre „Selbststärkung“ soll zudem durch Informationen über Bildungs- und Chancengleichheit gefördert werden, damit sie selbst in die Lage versetzt werden, sich gegen Diskriminierungen jeglicher Art zu wehren. In diesem Zusammenhang soll es Schulungen geben, zum Beispiel zur Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Frauenarbeit und Frauenrechte, aber auch Kurse zur Entspannung, zum Beispiel Yoga, und zum Schwimmen lernen. Diese Angebote sollen für die Frauen im Rahmen des Projekts kostenlos sei.

Die Projektzeit ist von Juni bis Dezember 2019 vorgesehen. In dieser Zeit sollen Ehrenamtliche gefunden werden, die das Projekt übernehmen und auch nach Förderungsende durch aktives Mitwirken am Leben erhalten. Hierfür stehen dann auch die zu Beginn des Projektes angeschafften Materialien sowie der Begegnungsraum weiter zur Verfügung. Die fachliche Begleitung durch die hauptamtliche Koordinatorin der Malteser ist über die Stiftung „Seliger Gerhard“ bis mindestens Dezember 2020 sichergestellt.

Die Stiftung "Miteinander Leben" fördert dieses Projekt mit 2.300 Euro.

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