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Musikinstrumente und Bewegungsmaterialien für demenziell Erkrankte

Ginkgo Langen e. V.

Das Ginkgo-Haus hat mit der engen Verbindung von 30 selbständig wohnenden älteren Menschen und 10 demenziell Erkrankten bundesweite Resonanz erfahren. Einladungen zu Referaten beim diesjährigen Zukunftssymposium des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen in Köln und zum 8. Wohnprojektetag NRW in Gelsenkirchen belegen dies ebenso, wie zahlreiche Besuchergruppen. In den vergangenen zwei Jahren seit der Eröffnung machten alle Beteiligten große Fortschritte bei der Rückgewinnung verloren geglaubter Kompetenzen, etwa in der Bewegung, in der sprachlichen und nichtsprachlichen Kommunikation und der Reduzierung von Angstzuständen. Deutlich wurde im Verlauf der letzten Jahre auch, dass es mit einer freundlichen und pflegerischen kompetenten Versorgung der Bewohner/innen nicht getan sein kann, sondern eine gezielte therapeutische Förderung sinnvoll und aussichtsreich ist. Diese Erfahrungen veranlassten die Angehörigen und gesetzlichen Vertreter/innen der an Demenz erkrankten Menschen zum Wechsel des beauftragten ambulanten Pflegedienstes zugunsten eines in der Arbeit in einer Demenz-WG erfahrenen und erfolgreichen Pflegedienstes nämlich, des in Darmstadt ansässigen Pflegedienstes Ruth Vogt. Die durch diesen Wechsel in der Begleitung und der Pflege erkennbaren positiven Folgen für die erkrankten Menschen werden trotz der höheren Kosten für die 24-Stunden-Betreuung von allen Beteiligten positiv aufgenommen. Die erhöhte Qualität der Betreuung und Begleitung führte zum dringenden Wunsch nach angemessenen Materialien zur qualifizierten Beschäftigung und Förderung, insbesondere in den Bereichen Musik- und Bewegungstherapie. Für die Musiktherapie konnte der Antragsteller die fachkundige und mit Demenz vertraute Musiktherapeutin, Frau Gisela Hövels, gewinnen. Sie gestaltet wöchentlich einen Nachmittag für die Wohngruppe. Durch die Musiktherapie werden z. B. die Fein- und Grobmotorik sowie die Sprechmotorik aktiviert. Dies wiederum schafft Erfolgserlebnisse, die sich u. a. auf die Psyche positiv auswirken. In der weiterführenden Bewegungstherapie geht es zunächst um die gezielte Verbesserung von Bewegungsabläufen, die häufig im Verlauf der fortschreitenden Demenz immer mehr eingeengt werden. Dadurch wird die Selbständigkeit der Bewohner/innen in ihrem Alltag, etwa beim Essen, Aufstehen und Ankleiden verbessert, was in der Folge die Lebensfreunde erhöht. Musik- und Bewegung zusammen ermöglichen intensive Kommunikation, zum Beispiel wenn zu einem alten Schlager Tanzschritte versucht werden.

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