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Podcast-Projekt "Aber es ist doch für immer passiert 2.0" über Jugendliche in Ghetto und KZ

Verein zur Förderung der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule e. V. in Zusammenarbeit mit der Initiative Stolpersteine (Rödermark)

Am 28. Oktober 2019 beschloss der Stiftungsvorstand, das Theaterprojekt „Es ist doch für immer passiert!“ des Alternativen Zentrums Rödermark - in Zusammenarbeit mit der Initiative Stolpersteine (c/o THEATER & Nedelmann, Oliver Nedelmann, Rödermark) - mit 1.000 Euro zu fördern. Schülerinnen und Schüler aus vier Schulen im Kreis Offenbach (Adolf-Reichwein-Gymnasium, Heusenstamm; Claus-von-Stauffenberg-Schule, Rodgau; Ricarda-Huch-Schule, Dreieich; Oswald-von-Nell-Breuning-Schule, Rödermark) erarbeiteten gemeinsam unter professioneller Begleitung von THEATER & Nedelmann ein Theaterstück, das sich in einzelnen Szenen mit jungen Menschen in Ghetto und KZ auseinandersetzte. Premiere war am 28. Februar 2020 in Rödermark; bis Mitte März 2020 konnten anschließend fünf weitere Vorstellungen gespielt werden. Alle darauffolgenden Termine mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Die Jugendlichen diskutierten daraufhin mit dem künstlerischen Leiter des Projekts, Oliver Nedelmann, die Frage, wie die Theateraufführungen dennoch fortgeführt werden könnten. Aus dieser Diskussion entstand die Idee, eine Podcast-Serie (Hörspielserie) zu produzieren. Bei den weiteren Beratungen kristallisierte sich allerdings heraus, dass nur ein einfaches „Umschreiben“ des Theaterstücks in ein Hörspiel schwerlich funktionieren wird. Es muss daher ein neuer Erzählansatz gefunden, neue Recherchen vorgenommen und wiederum auch eine professionelle Begleitung für diesen neuen Projektansatz gefunden werden. Als Partner, insbesondere für alle finanziellen Angelegenheiten, konnte die Theatergruppe den Verein zur Förderung der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule e. V., Rödermark, gewinnen.

Ziel ist es, eine Podcast-Serie zu entwickeln, die gleichermaßen

    • als Fortsetzungsroman gehört werden kann,
    • als Ergänzung des Geschichtsunterrichts in Schulen eingesetzt werden kann,

um so das Leben von Jugendlichen in Ghetto, KZ und Exil den Zuhörerinnen und Zuhörern näher zu bringen. Das Projektmotto lautet: „Geschichtsunterricht ja – aber persönlich, nicht abgeklärt, emotional durchlässig.“

Grundlage für die Hörspielserie ist das Schicksal der Geschwister Rosel (geboren am 8. November 1925) und Jaky Hecht (geboren 28. Februar 1927) aus Ober-Roden. Rosel Hecht wurde gemeinsam mit ihrer Mutter Berta am 12. November 1941 nach Minsk mit weiteren 1.050 Menschen deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft im circa 10 km entfernt gelegenen Wald von Blagowshtchina zu einer 60 m langen und 3 m tiefen Grube, die zuvor von russischen Zwangsarbeitern ausgehoben wurde, gefahren; sie wurden dort von der SS erschossen. Während es für jüdische Frauen und Mädchen nach Kriegsbeginn nahezu aussichtslos war, nach Palästina oder in ein anderes Land auszuwandern, war es ihrem Bruder Jaky mithilfe einer von der Familie Rothschild gemeinsam mit jüdischen und nicht jüdischen Frankfurter Bürgern initiierten Aktion möglich, eine Einwanderungsgenehmigung für Palästina zu erlangen und nach abenteuerlicher Reise in einem religiösen Jugenddorf in der Nähe von Haifa unterzukommen. Jacky Hecht nahm nach dem 2. Weltkrieg wieder Kontakt zu Freunden und Nachbarn in Rödermark auf und besuchte Ober-Roden des öfteren. Er verstarb im Jahr 2002.

Für die Verwendung des Podcasts im Schulunterricht wird der Verein zur Förderung der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule e. V. Unterrichtsmaterialien erarbeiten und im Internet zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll auch eine CD produziert werden.

Die Stiftung "Miteinander Leben" unterstützt das Podcast-Projekt mit 1.000 Euro.

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