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Straßenaktion "Darüber spricht man nicht!" und Selbsthilfeprojekt "Konsum Coop"

AIDS-Hilfe Offenbach e. V.

Das erste Projekt ist eine „Straßenaktion“ unter dem Motto „Darüber spricht man nicht!“. Auf eher spielerische Art und Weise sollen Jugendliche in Clubs, Schulen und auf der Straße zu Interviews zur Fragestellung, was eigentlich aus ihrer Sicht Themen und Situationen sind, über die „man“ gewöhnlich nicht spricht, eingeladen werden. Dabei soll das Thema der sexuell übertragbaren Infektionen gar nicht unbedingt im Vordergrund stehen, aber es soll gerade dadurch, dass es unter den vielen anderen Dingen, über die man nicht gerne spricht, dann einfach auch vorkommen und somit leichter erwähnbar und diskutierbar werden. Gerade bei Jugendlichen eingewanderter Familien führt die hohe Tabuisierung dieser Themen immer wieder zu besonderen Risiken, gegebenenfalls auch zur gefährlichen Verschleppung solcher Infektionen. Zum Konzept der AIDS-Hilfe gehört es auch, mit dem Medienzentrum des „Offenen Kanals“ zusammenzuarbeiten. Eingewanderte Ehrenamtliche werden diese Straßenaktionen mitkonzipieren und ausführen. Ziel ist eine Öffnung eingewanderter Jugendlicher und ihrer Familien für die Notwendigkeit, sich auch über tabuisierte und heikle Themen mit anderen auszutauschen.

Beim zweiten Projekt geht es um die Initiative „Konsum Coop“, konzipiert als Selbsthilfe-Projekt. Zwei bei der AIDS-Hilfe ehrenamtlich tätige Übungsleiter aus dem arabischen Raum und Ost-Europa bieten Eingewanderten, aber auch deutschstämmigen Familien mit an Aids erkrankten Familienmitgliedern an, zweimal im Monat gemeinsam in einem günstigen Discountermarkt einzukaufen. Dabei wird der Kleintransporter der AIDS-Hilfe Offenbach e. V. eingesetzt. Im Rahmen dieses Projekts soll die Ansprache alleinstehender Mütter Vorrang haben, die zum Beispiel in oberen Stockwerken von Gebäuden ohne Aufzug und mit schlechten Einkaufsmöglichkeiten leben. Hintergrund dieses Angebots ist das Wissen, dass in diesen familiären Situationen sowohl intern als auch nach außen Isolierungen und Spannungen stattfinden, die häufig nicht aufzubrechen und zu überwinden sind. Das bedingt wiederum häufig ungünstig verlaufende Therapien, aber auch Isolation, was für Kinder in diesen Familien schwer zu ertragen und für ihre Entwicklung sehr nachteilig ist. Das Medium „gemeinsam kostengünstig Einkaufen“ mit dem Angebot des Transports durch die AIDS-Hilfe bietet ganz einfach durch die praktische Nutzung von Einkaufs- und Transportmöglichkeit den Raum für einen Austausch und Kontakt untereinander. Ziel ist damit ein besserer Zugang für Gespräche mit den ehrenamtlich Tätigen. Isolation soll auf diesem Weg aufgebrochen, Selbsthilfe gestärkt, die Haushaltung verbessert und somit die sozialen sowie familiären Folgen einer Aids-Erkrankung deutlich vermindert werden.

Die Stiftung "Miteinander Leben" beteiligt sich an diesen beiden Projekten mit einem Zuschuss in Höhe von 2.800 Euro.

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