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Datum: 01.08.2019

Verein für multinationale Verständigung Rodgau e.V. erhält Integrationspreis 2019

Zum achten Mal verleiht die Stiftung „Miteinander Leben“ den Integrationspreis im Kreis Offenbach. Nach intensiver Beratung sprach sich die Jury dafür aus, den Preis in diesem Jahr an den Verein für multinationale Verständigung Rodgau e.V. (munaVeRo) zu geben. Diesem Votum sind die Gremien der Stiftung „Miteinander Leben“ durch einen Beschluss gefolgt, denn der Verein prägt die Offenheit und die gelebte Toleranz im Kreis Offenbach entscheidend mit, setzt sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und Asylsuchende ein und macht Front gegen rechte Gewalt und Rassismus.

„munaVeRo ist Partner im Bündnis „Bunt statt braun in Stadt und Kreis Offenbach“, macht sich für Vielfalt und Verständigung stark und bezieht gleichzeitig - wo immer es nötig ist - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung Position“, betonte der Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung „Miteinander Leben“, Landrat Oliver Quilling. „Mit dem Integrationspreis wollen wir zudem ein Zeichen setzen. Ein Zeichen dafür, dass der Kreis Offenbach für Weltoffenheit und Individualität steht. Menschen aus über 160 Nationen leben hier in all ihrer Unterschiedlichkeit friedlich zusammen, auch weil wir als Kreis das Thema Integration seit vielen Jahren in den Mittelpunkt unseres Handelns gerückt haben. Ein eigenes Integrationsbüro, Integrationslotsen oder das Projekt PRO Prävention - um nur drei Beispiele für Integrationsbemühungen des Kreises zu nennen - sind wichtige Eckpfeiler unserer Politik.“ Man setze, so Quilling, auf ein Miteinander der Kulturen und Religionen sowie auf ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Menschlichkeit. Quilling: „Genau diese Gedanken und Vorstellungen leben die Mitglieder von ‚munaVeRo‘ vor. Sie engagieren sich leidenschaftlich und vorbildlich für Völkerverständigung und das interkulturelle Zusammenleben vor Ort!“

Der Verein engagierte sich etwa in der Flüchtlingshilfe, bietet in einer Sprach-AG Deutschkurse an oder organisiert einen wöchentlichen Sprachtreff für Flüchtlinge. Hier können die gerade erworbenen Deutschkenntnisse im Gespräch mit Rodgauer Bürgerinnen und Bürgern, aber auch untereinander ungezwungen ausprobiert werden. Ferner hat der Verein einen Förderunterricht sowie eine Hausaufgabenbetreuung für Kinder geflohener Familien ins Leben gerufen und veranstaltet Kinoabende, auf denen Filme in den verschiedenen Muttersprachen der Flüchtlinge gezeigt werden.

Darüber hinaus bringt sich „munaVeRo“ im Rahmen der Interkulturellen Wochen ein und führt Veranstaltungen zum Thema „Europa“ durch. Der Verein war außerdem maßgeblich verantwortlich für die Verlegung der ersten Stolpersteine in Rodgau und hält die Erinnerung an das Lager Rollwald wach, indem er eine jährliche Gedenkfeier für die Opfer oder Besuche von Schulklassen organisiert.

Dennoch fiel der Jury die Entscheidung nicht leicht. „Auch die anderen 17 Bewerbungen hätten eigentlich einen Preis verdient. Mit der Auszeichnung des Vereins für multinationale Verständigung Rodgau e.V. wollten wir jedoch vor dem Hintergrund der fremdenfeindlichen Morde von Kassel und Wächtersbach ein eindringliches Ausrufezeichen gegen rechte Gewalt setzen“, stellte Quilling das leidenschaftliche Engagement des diesjährigen Preisträgers gegen menschenverachtendes Gedankengut nochmals explizit heraus.

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