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Datum: 07.03.2017

Stiftung »Miteinander Leben« unterstützt Projekte der AIDS-Hilfe

Die AIDS-Hilfe Offenbach e.V. erhält von der Stiftung „Miteinander Leben“ einen Zuschuss in Höhe von 2.800 Euro. Landrat Oliver Quilling, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung „Miteinander Leben“, hat am Dienstag an den Projektleiter der AIDS-Hilfe, Michael Lämmert, einen entsprechenden symbolischen Scheck überreicht. Das Geld fließt in die Straßenbefragung „Darüber spricht man nicht!“ sowie in die Aktion „Konsum Coop“. Die Aids-Hilfe ist im Kreisgebiet bereits in Neu-Isenburg, Dietzenbach, Langen, Rodgau, Dreieich, Hainburg und Seligenstadt tätig gewesen.

Unter dem Motto „Darüber spricht man nicht!“ will sie nun Jugendliche mit Migrationshintergrund in Clubs, Schulen sowie auf der Straße zu Themen und Situationen befragen, über die man gewöhnlich nicht redet. Dabei soll das Thema Aids zunächst gar nicht im Vordergrund stehen. Es soll vielmehr dadurch, dass es neben vielen anderen Dingen erwähnt wird, quasi durch die Hintertür diskutierbar werden.

Gerade bei Jugendlichen aus Einwanderer-Familien zieht die immense Tabuisierung des Themas Aids nämlich nicht nur hohe Risiken für diese Gruppe nach sich, sondern führt im Einzelfall auch zu einer lebensgefährlichen Verschleppung der Erkrankung. An der Konzeption der Aktion sind daher Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund beteiligt, die später auch die einzelnen Interviews mit den Jugendlichen führen.

Das zweite Projekt der AIDS-Hilfe zielt in die gleiche Richtung. Übungsleiter der AIDS-Hilfe aus dem arabischen Raum und Ost-Europa bieten im Rahmen der Initiative „Konsum Coop“ aidserkrankten Alleinerziehenden mit Migrationshintergrund an, sie zweimal im Monat beim Einkauf zu begleiten. Für die Einkäufe lässt sich der Kleintransporter der AIDS-Hilfe Offenbach e.V. nutzen.

Hintergrund dieses Angebots ist das Wissen, dass gerade aidskranke Frauen mit Migrationshintergrund innerhalb ihrer Community stigmatisiert und isoliert werden. Das Angebot zum gemeinsamen Einkauf soll quasi als Einstieg in Gespräche sowie zur Enttabuisierung genutzt werden, damit sich die persönliche und familiäre Situation der Frauen mittelfristig entspannt und die Betroffenen besser mit den Folgen ihrer Aids-Erkrankung umgehen können.

„Ziel beider Projekte ist eine Einsicht von Einwanderern und ihrer Familien in die Notwendigkeit, sich auch mit Themen auseinanderzusetzen, die in ihrem Kulturkreis noch immer immensen Tabus unterliegen. Diese Tabus gilt es aufzubrechen“, begründet Oliver Quilling das Engagement der Stiftung.

Die Stiftung „Miteinander Leben“ fördert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung, Erziehung, Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur sowie Naturschutz. Die Projekte müssen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Offenbach liegen. Vorrang haben dabei solche, die nicht zu den regulären Aufgaben der Verwaltung gehören und bei denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Die Gelder der Stiftung dienen als Anschubfinanzierung, um Projekten auf die Beine zu helfen.

Anträge auf Gelder aus der Stiftung „Miteinander Leben“ sind schriftlich an die Stiftung „Miteinander Leben“, Geschäftsführer Markus Härtter, Werner-Hilpert-Straße 1 in 63128 Dietzenbach zu richten. Spenden und Zustifter sind gerne gesehen.

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